Was ist die Bedeutung der Erfahrung?
Hat Erfahrung irgendeine Bedeutung?
Kann Erfahrung einen Geist aufwecken, der schläft, der bestimmten Schlussfolgerungen gezogen hat und von Überzeugungen festgehalten und konditioniert wird?
Kann Erfahrung ihn aufwecke, all diese Strukturen zerschlagen?
Kann ein solcher Verstand – so konditioniert, so belastet durch seine eigenen unzähligen Probleme, seine Verzweiflung und seinen Kummer – auf irgendeine Herausforderung reagieren? Kann er das?
Und wenn er antwortet, muss die Antwort nicht unzureichend sein und daher zu mehr Konflikt führen?
Die ständige Suche nach einer breiteren, tieferen, transzendenten Erfahrung ist eine Form der Flucht vor der tatsächlichen Realität dessen, was ist, nämlich uns selbst, unserem eigenen konditionierten Geist.
Warum sollte ein Geist, der äußerst wach, intelligent und frei ist, überhaupt eine „Erfahrung“ brauchen; warum sollte er eine haben?
Licht ist Licht, es fragt nicht nach mehr Licht.
Der Wunsch nach mehr „Erfahrung“ ist eine Flucht vor dem Eigentlichen, dem „Was ist“.
Wenn man frei ist von dieser ewigen Suche, frei von der Forderung und dem Wunsch, etwas Außergewöhnliches zu erfahren, dann können wir herausfinden, was Meditation ist. Dieses Wort ist – wie die Worte ‚Liebe‘, ‚Tod‘, ‚Schönheit‘, ‚Glück‘ – so belastet.
Es gibt so viele Schulen, die euch lehren, wie man meditiert. Aber um zu verstehen, was Meditation ist, muss man die Grundlage für ein rechtschaffenes Verhalten legen.
Ohne diese Grundlage ist Meditation in Wirklichkeit eine Form der Selbsthypnose.
Wenn man nicht frei ist von Ärger, Eifersucht, Neid, Gier, Besitzgier, Hass, Konkurrenzdenken, Erfolgsstreben – all den moralischen, respektablen Formen dessen, was als integer gilt -, wenn man nicht das richtige Fundament legt, wenn man nicht tatsächlich ein tägliches Leben führt, das frei ist von der Verzerrung durch persönliche Furcht, Angst, Gier und so weiter, hat Meditation sehr wenig Bedeutung.
Das Legen dieses Fundaments ist von entscheidender Bedeutung.