Dann wirst du fragen: „Kann ich irgendetwas ohne Konzentration tun?
Braucht es Konzentration, um etwas zu tun? Oder kann man etwas mit Aufmerksamkeit tun, was nicht dasselbe ist wie Konzentration.
Aufmerksamkeit“ bedeutet, zuzuhören, zu hören, zu sehen, und zwar mit der Gesamtheit deines Wesens, mit deinem Körper, deinen Nerven, deinen Augen, deinen Ohren, deinem Geist, deinem Herzen, ganz und gar.
In dieser totalen Aufmerksamkeit – in der es keine Trennung gibt – kannst du alles tun; und in dieser Aufmerksamkeit gibt es keinen Widerstand.
Der nächste Punkt ist: Kann der Geist, still werden? Der Geist, in dem das Gehirn enthalten ist – das Gehirn, das konditioniert ist, das Gehirn, das das Ergebnis von Tausenden von Jahren der Evolution ist, das Gehirn, das der Speicher des Gedächtnisses ist – kann der still werden?
Denn nur wenn der gesamte Geist still ist, unbewegt, nur dann ist Wahrnehmung möglich, klares Sehen, ohne die Verzerrungen eines konfusen Geistes.
Wie kann der Geist still sein, unbewegt?
Ich weiß nicht, ob du selbst schon einmal gesehen habt, dass du, um einen schönen Baum oder eine Wolke voller Licht und Herrlichkeit zu betrachten, ganz und gar still sein musst. Andernfalls sonst schaust man nicht direkt hin; man siehst es durch die Brille des Vergnügens oder der Erinnerung an gestern. Man schaut es nicht wirklich an, das Bild überlagert die Tatsache.
Man fragt sich also, ob die Gesamtheit des Geistes, einschließlich des Gehirns, völlig still sein kann.
Viele Menschen haben diese Frage gestellt – wirklich sehr ernsthafte Menschen – sie waren nicht in der Lage, sie zu lösen. Also haben sie Tricks erfunden und gesagt, der Geist könne z.B. durch Wiederholung von Worten still gemacht werden kann.
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Habt ihr das jemals ausprobiert – die Wiederholung von „Ave Maria“ oder von Sanskrit-Worten, die manche Leute aus Indien mitbringen, Mantras genannt. Haben sie die Wiederholung bestimmter Worte praktiziert, um den Geist still zu machen?
Es spielt keine Rolle, welches Wort es ist, machen Sie es rhythmisch – Coca Cola, irgendein Wort – wiederholen Sie es ununterbrochen und Sie werden sehen, dass Ihr Geist ruhig wird. Aber das ist ein dumpfer Geisteszustand, es ist kein empfindsamer Geist, wach, aktiv, vital, leidenschaftlich, intensiv.
Ein dumpfer Geist mag zwar sagen: „Ich habe eine enorme transzendente Erfahrung gemacht“, aber er täuscht sich selbst.
Es kommt also nicht auf die Wiederholung von Worten an, auch nicht auf den Versuch, Stille zu erzwingen; dem Geist werden zu viele Tricks vorgeführt, damit er still ist. Und doch weiß man tief in sich selbst, dass, wenn der Geist wirklich still ist, die ganze Sache vorbei ist und es nur dann echte Wahrnehmung gibt.