Wahrscheinlich ist das der einzige Ausweg, den der Mensch zur Zeit hat, die einzige Freiheit. Überall sonst wird er herumgeschubst, schikaniert, intellektuell und emotional verletzt. Er ist in jeder Hinsicht ein Sklave. Er ist gebrochen und die einzige Zeit, in der er frei sein kann, findet er in der sexuellen Erfahrung.
In dieser Freiheit erlebt er eine gewisse Freude, und er wünscht sich die Wiederholung dieser Freude.
Wenn man all das betrachtet, wo bleibt da die Liebe?
Nur ein liebevoller Geist und ein liebendes Herz können den ganzen Fluss des Lebens sehen.
Ein Mensch, der eine solche Liebe besitzt, ist moralisch und gut, und was er tut, ist schön.
Und wo kommt die Ordnung ins Spiel, wo wir doch wissen, dass unser Leben so verworren, so ungeordnet ist.
Wir alle wünschen Ordnung, nicht nur im Haus, indem wir die Dinge an ihrem richtigen Platz anordnen, sondern wir wollen auch Ordnung im Außen, in der Gesellschaft, wo es so viel soziale Ungerechtigkeit gibt.
Wir wollen auch innerlich Ordnung – es muss eine Ordnung geben, eine tiefe, mathematische Ordnung.
Soll diese Ordnung dadurch hergestellt werden, dass wir uns an ein Muster halten, das wir für Ordnung halten?
Dann müssten wir das Muster mit der Realität vergleichen, was automatisch einen Konflikt erzeugt.
Wenn ein Geist darum kämpft, tugendhaft, moralisch und ethisch zu sein, wehrt er sich gleichzeitig dagegen und genau in diesem Konflikt liegt die Verwirrung.
Konflikt bedeutet Unordnung und kann daher keine Tugend sein, nicht wahr?
Tugend ist das eigentliche Wesen der Ordnung – auch wenn wir dieses Wort in der modernen Welt nicht gerne verwenden.
Diese Art von Tugend wird nicht durch den Konflikt des Denkens hervorgebracht, sondern entsteht nur, wenn man die Verwirrung kritisch betrachtet, mit wacher Intelligenz und Selbstkenntnis.