Ideologien haben nämlich gar keine Bedeutung, gleichgültig, ob sie kommunistisch, sozialistisch, kapitalistisch oder religiös sind. Die Ideologien – das begriffliche Denken mit seiner Terminologie – hat den Menschen vom Menschen getrennt. Wir alle haben verschiedene Ideologien und begreifen nicht, wie sinnlos sie sind. Sie hindern uns daran, die Wirklichkeit zu sehen. Warum haben wir überhaupt ideologische Vorstellungen, da sie Barrieren errichten zwischen Christen, Hindus, Moslems und anderen Religionsangehörigen, und jeder hält verzweifelt fest an seinem Glauben? Warum ist das so? Wir stellen die Ideologien nie in Frage, wir nehmen sie einfach hin. Wenn du sie in Frage stellst und ihnen auf den Grund gehst, merkst du, dass sie eine Flucht vor der Wirklichkeit sind.
Nehmen wir zum Beispiel die Gewalt, die in der ganzen Welt so erschreckend zunimmt. Wir sind gewalttätig, die Menschen auf der ganzen Welt sind gewalttätig, aggressiv und brutal. Das ist eine Tatsache, ein Erbe der animalischen Welt. Wir gehen dieser Gewalttätigkeit nicht nach, wir fragen nicht, warum wir so sind, wir gelangen nicht über sie hinaus. Aber wir haben Vorstellungen darüber, Ideologien. Wir sagen, dass wir nicht Gewalt üben, sondern freundlich, sanft und zärtlich sein sollen. Das sind bloße Begriffe, die uns hindern, uns selbst in den Griff zu bekommen, wenn wir gewalttätig sind.
Wir fragen also, warum Menschen Ideale haben, und halten es für sehr ungewöhnlich, wenn wir keine haben. Ohne Prinzipien, ohne Grundsätze, ohne Ideale zu leben wird für sehr profan und materialistisch angesehen. Im Gegenteil, diejenigen von Ihnen, die Ideale, Grundsätze und Prinzipien haben, sind die gröbsten Materialisten, weil sie die Gewalt und die Tatsachen, wie sie sind, nicht anpacken. Viele von Ihnen glauben wahrscheinlich an Gott, manche vielleicht nicht. Sie nennen sich dann Atheisten, und das ist nur eine andere Form von Glauben.