Wer hat denn schon wirklich seine Beziehungen beobachtet, z. B. zur Ehefrau oder zum Ehemann? Das ist ein sehr heikles Thema, denn wenn wir scharf hinsehen, merken wir, dass es ein anderes Leben gibt, auf das wir nie achten. Was wir sehen, ist das Bild, das sich einer vom anderen gemacht hat, und dieses Bild legt die Beziehung zwischen Mann und Frau fest.
Diese Beziehung zwischen Bildern halten wir also für Kontakt und für Berührung mit dem anderen. Wenn wir daher die Frage der Ent-konditionierung untersuchen, wollen wir zuerst wissen, ob das überhaupt möglich ist. Wenn es nicht möglich ist, bleiben wir ewig Sklaven. Dann erfinden wir einen Himmel und einen Gott, denn nur im Himmel können wir frei sein, aber nicht hier.
Um den Geist von seiner Konditionierung zu befreien – und ich sage, dass es möglich ist-, müssen wir bewußt werden, wie wir denken, warum wir denken und was für Gedanken wir haben. Bewußt sein, inne sein – nicht um zu urteilen, nur um zu beobachten, wie man eine Blume beobachtet. Hier steht sie vor Ihnen – es hat keinen Sinn, sie ,11 verurteilen oder zu sagen: »Ich mag sie«, oder: »Ich mag sie nicht«, Sie ist einfach da, und Sie können sie anschauen.
Wenn Sie Augen haben, werden Sie die Schönheit dieser Blume sehen. Wenn Sie auf die gleiche Weise Ihrer selbst bewusst werden, ohne zu urteilen, dann werden Sie die ganze Struktur und den Grund Ihrer Konditionierung einsehen. Wenn Sie der Sache auf den Grund gehen, werden Sie selbst darauf-kommen, dass der Geist frei sein kann.