Große Wachheit

Große Wachheit

Eine grundlegende Frage lautet daher: Können wir, die wir in dieser stumpfsinnigen, närrischen, verrückten Welt leben, die wir uns nicht in ein Zen-Kloster oder dergleichen zurückziehen, sondern in dieser Welt mit ihrer Turbulenz, mit ihren Kriegen, mit ihren Schikanen leben, wo die Politiker um ihrer persönlichen Stellung und Macht willen Drähte ziehen, können wir hier ein gänzlich anderes Leben führen, in dem Liebe ist? Liebe ist nicht Genuss, Liebe ist nicht Begehren. Sie entsteht nur, wenn wir den Genuss, die Lust verstehen; und darauf können wir hier nicht‘ eingehen.

Wir haben es also mit dem Menschen zu tun, nicht mit dem Individuum. »Das Individuum« gibt es überhaupt nicht – höchstens als die örtlich begrenzte Wesenheit mit ihrem Aberglauben und ihrer Konditionierung, aber sie ist ein Teil des Menschen. Es geht uns darum, den Menschen von seiner Konditionierung zu befreien, von der Gesellschaft, in der er lebt und die ihn entwürdigt, die ständig Krieg führt, die Zwietracht, Hass und Gewalt züchtet. Unsere Frage lautet: Können wir uns ändern, nicht allmählich, nicht irgendwann? Denn wenn man Zeit braucht, gibt es nur Verfall, nur ein Verwelken.

Wir wollen gemeinsam untersuchen, ob Sie und ich uns schlagartig von Grund auf ändern und eine ganz neuartige Dimension betreten können, und dazu gehört Meditation. Die Meditation erfordert einen hohen Grad von Intelligenz, Sensibilität und die Fähigkeit zu Liebe und Schönheit, nicht bloß das Befolgen eines Systems, das ein Guru erfunden hat. Um all das geht es, wenn wir Leben und Tod untersuchen.

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