Freilich stellt sich die Frage: Was ist Schönheit? Ich wundere mich, dass alle Museen auf der Welt so voller Menschen sind. Museen, Musik, Malereien, Bücher – warum bedeuten sie uns so unerhört viel? Haben Sie einmal darüber nachgedacht? Jemand malt ein Bild, und Sie sagen: »Wie schön ist das.« Wenn Sie das Geld dazu haben, kaufen Sie es und hängen es in Ihrem Haus auf, und das nennen Sie Schönheit. Wahrscheinlich betrachten Sie nie einen Baum, oder Sie gehen mit einer organisierten Gruppe in die Wälder, um Bäume zu sehen. Sie lassen sich sagen, wie man einen Baum anschaut! Sie gehen aufs College, um sensibel zu werden, um zu lernen, was Sensibilität ist. Wie traurig ist das doch alles.
Es bedeutet, dass wir völlig die Berührung mit der Natur verloren haben. Es zeigt, dass wir alles veräußerlicht haben. In Zeiten großen Wohlstands ohne Enthaltsamkeit wird man inwendig leer, und deshalb muss man in Museen, Konzerte und Ausstellungen laufen und sich unterhalten. Und ist das alles Schönheit? Schönheit geht Hand in Hand mit Liebe, und Liebe entsteht nur, wenn etwas stirbt. Liebe ist immer neu, unschuldig und frisch. Sie existiert nicht für einen Geist, der voll Probleme, intellektueller Begriffe und Kämpfe ist. Innerlich muss man überaus einfach leben.