Warum können wir nicht in Frieden Leben

Warum können wir nicht in Frieden leben

Ich sage nicht, dass wir kein Vergnügen haben sollten.

Wir sind nicht puritanisch, wir versuchen, es zu verstehen; denn mit dem Verständnis dieses ganzen Prozesses hört die Angst auf.

Dann werden Sie sehen, dass Vergnügen etwas ganz anderes ist. Wir werden darauf eingehen, wenn wir Zeit haben.

Das Denken ist also für diese Qual verantwortlich – die eine Seite der Münze ist die Qual, die andere Seite ist das Vergnügen und sein Fortbestehen: das Verlangen nach und das Streben nach Vergnügen, einschließlich des religiösen und jeder anderen Form von Vergnügen.

Was soll das Denken dann tun?

Kann es enden?

Ist das die richtige Frage?

Und wer soll es beenden? – Ist es das „Ich“, das nicht denkt?

Aber das „Ich“ ist das Ergebnis des Denkens.

Und deshalb hat man wieder das gleiche alte Problem: das „Ich“ und das „Nicht-Ich“, das der Beobachter ist, der sagt: „Wenn ich nur das Denken beenden könnte, dann würde ich ein anderes Leben führen.“

Aber es gibt nur das Denken und keinen Beobachter, der sagt: „Ich möchte den Gedanken beenden“, denn der Beobachter ist das Produkt des Denkens.

Und wie entsteht das Deken?

Man kann sehr leicht sehen, dass es die Antwort ist auf Erinnerung, Erfahrung und Wissen, wobei das Gehirn der Sitz des Gedächtnisses ist.

Wenn man es um etwas bittet, antwortet es mit einer Reaktion, die aus Erinnerung und Wiedererkennung besteht.

Das Gehirn ist das Ergebnis von Jahrtausenden der Evolution und Konditionierung – das Denken ist immer alt, es ist nie frei, es ist die Antwort auf alle Konditionierungen.

Was ist zu tun?

Wenn das Denken erkennt, dass er unmöglich etwas gegen die Angst tun kann, weil es Angst erzeugt, dann wird es still. Dann wird jede Bewegung, die Angst erzeugt, vollständig aufgelöst.

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Und so beobachtet der Geist, einschließlich des Gehirns, dieses ganze Phänomen der Gewohnheit und des Widerspruchs und Kampfes zwischen dem „Ich“ und dem „Nicht-Ich“.

Er erkennt, dass der Beobachter das Beobachtete ist.

Und da er sieht, dass die Angst nicht einfach analysiert und beiseite geschoben werden kann, sondern dass sie immer da sein wird, sieht der Verstand auch, dass Analyse nicht der richtige Weg ist.

Dann fragt man sich wieder: Was ist der Ursprung der Angst? Wie entsteht sie?

Wir haben gesagt, dass sie durch die Zeit und das Denken entstanden ist.

Das Denken ist die Antwort des Gedächtnisses, und so erzeugt das Denken die Angst.

Und die Angst kann nicht dadurch beendet werden, dass man die Gedanken kontrolliert oder unterdrückt, oder dass man versucht, die Gedanken umzuwandeln, oder dass man sich all den Tricks hingibt, die man sich selbst vorspielt.

Wenn man dieses ganze Muster urteilslos, objektiv, in sich selbst erkennt, wenn man all diese Gedanken selbst sieht, dann sagt man: „Ich will still sein, ohne Kontrolle oder Unterdrückung“, „Ich bin still“.

Dann hat die Angst ein Ende, was das Ende des Kummers und das Verstehen von sich selbst bedeutet. Das ist Selbsterkenntnis.

Ohne Selbsterkenntnis gibt es kein Ende von Kummer und Angst.

Nur ein Geist, der frei von Angst ist, kann sich der Realität stellen.

Vielleicht möchten Sie jetzt Fragen stellen.

Man muss Fragen stellen – dieses Fragen, dieses Sich-selbst-entblößen ist hier notwendig, und auch wenn man allein in seinem Zimmer oder in seinem Garten ist, still im Bus sitzt oder spazieren geht – man muss Fragen stellen, um etwas herauszufinden.

Aber man muss die richtige Frage stellen; und im Stellen der richtigen Frage liegt auch die richtige Antwort.

Fragender: Sich selbst, seinen Schmerz und sein Leid zu akzeptieren, ist das das Richtige zu tun?

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