Warum können wir nicht in Frieden Leben

Warum können wir nicht in Frieden leben

Das heißt, das „Ich“ mit all seinen Ambitionen, Trieben, Bestrebungen, Vergnügungen, Ängsten, Hass, Konkurrenz und Befürchtungen und das „Andere“, das „Nicht-Ich“.

Da ist aber auch die Idee, ohne Konflikt zu leben oder sich widersprüchlichen Wünschen, Bestrebungen und Trieben entgegenzustellen.

Wenn wir uns dieser Spannung bewusst sind, können wir sie in uns selbst sehen, die Anziehungskraft widersprüchlicher Forderungen, gegensätzlicher Überzeugungen, Ideen, Bestrebungen und Widersprüche, die zu Konflikten führen.

Ich denke, das ist ziemlich klar, wenn wir es in uns selbst beobachten.

Das Muster wiederholt sich immer wieder, nicht nur im täglichen Leben, sondern auch im sogenannten religiösen Leben – zwischen Himmel und Hölle, dem Guten und dem Bösen, dem Edlen und dem Unedlen, Liebe und Hass und so weiter.

Wenn ich vorschlagen darf, hören Sie bitte nicht nur den Worten zu, sondern beobachten Sie sich selbst ohne zu analysieren. Benutzen Sie den Sprecher als Spiegel, in dem Sie sich selbst sachlich sehen, so dass Sie sich der Funktionsweise Ihres eigenen Geistes und Herzens bewusst werden, wenn Sie in diesen Spiegel schauen.

Man kann sehen, wie jede Form von Spaltung, Trennung oder Widerspruch, innerhalb oder außerhalb von einem selbst, unweigerlich zu einem Konflikt zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit führt.

Ist es möglich, diesen Zustand zu beenden, nicht nur auf der oberflächlichen Ebene unseres Bewusstseins, in unserem täglichen Leben, sondern auch tief in den Wurzeln unseres Seins, so dass es keinen Widerspruch mehr gibt, keine gegensätzlichen Forderungen und Wünsche, keine Aktivität des dualistischen, fragmentarischen Geistes?

Man schwankt dauernd hinundher zwischen dem „Ich“ und dem „Nicht-Ich“ – dem „Ich“ mit all seinen Ambitionen, Trieben und Widersprüchen und dem „Nicht-Ich“, das das Ideal ist, die Formel, das Konzept.

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Wir versuchen immer, eine Brücke zu schlagen zwischen dem, was ist, und dem, was sein sollte. Das führt zu Widersprüchen und Konflikten, und all unsere Energien werden auf diese Weise verschwendet.

Kann der Geist aufhören zu trennen und ganz bei dem bleiben, was ist?

Gibt es im Verständnis dessen, was ist, überhaupt einen Konflikt?

Ich möchte diese Frage im Zusammenhang mit Freiheit und Angst aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

Die meisten von uns wünschen sich Freiheit, obwohl wir in egozentrischer Aktivität leben und unsere Tage mit der Sorge um uns selbst, unsem Versagen und unsere Erfüllung verbringen.

Wir wollen frei sein – nicht nur politisch, was vergleichsweise einfach ist, außer in der Welt der Diktaturen – sondern auch frei von religiöser Propaganda.

Jede Religion, ob alt oder modern, ist das Werk von Propagandisten und daher gar keine Religion.

Je ernster man ist, je mehr man sich mit dem Leben beschäftigt, desto mehr sucht man nach Freiheit und hinterfragt alles, ohne etwas blind zu akzeptieren oder zu glauben.

Man will frei sein, um selbst herauszufinden, ob es so etwas wie Realität gibt, etwas Ewiges, Zeitloses oder nicht.

In jeder Beziehung gibt es diese außergewöhnliche Forderung, frei zu sei; aber diese Freiheit führt im Allgemeinen in einen Prozess der Selbstisolierung und ist daher keine wahre Freiheit.

In ebendieser Forderung nach Freiheit steckt Angst.

Denn Freiheit kann völlige, absolute Unsicherheit bedeuten, und man hat Angst davor, völlig unsicher zu sein. Unsicherheit scheint eine sehr gefährliche Sache zu sein – jedes Kind verlangt nach Sicherheit in seinen Beziehungen.

Auch wenn wir älter werden, verlangen wir weiterhin nach Sicherheit und Gewissheit in allen Beziehungen – mit Dingen, mit Menschen und mit Ideen.

Dieses Verlangen nach Sicherheit erzeugt unweigerlich Angs. Und da wir Angst haben, sind wir mehr und mehr von den Dingen abhängig, an die wir gebunden sind.

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