Wo ein Problem fortdauert, muss der Geist abstumpfen. Eine Implikation dieser wachen Wahrnehmung ist also, dass jedes Problem, jedes psychische Problem sofort ein Ende hat. Ist das überhaupt möglich? „Problem“ bedeutet ja, dass man mit einer Sache psychisch nicht fertig geworden ist. Wir reden hier nicht von technischen Problemen, sondern von den psychischen Problemen, die man hat und von einem Tag zum anderen schleppt, die man nie untersucht, nie in Frage stellt, die uns nie in der Tiefe berühren und aufwühlen. Kann man diesen psychischen Problemen in dem Augenblick, wo sie auftauchen, ein Ende machen?
Ansonsten wird der Geist von einem Problem nach dem anderen niedergedrückt, er wird sehr stumpf und unsensibel, und daher ist Aufmerksamkeit, wache Bereitschaft, diese scharfe Bewusstheit, die keine Wahl trifft, nicht möglich. Bewusstheit ist auch, wie wir schon sagten, die höchste Form der Sensibilität, und das ist wahre Intelligenz. Intelligenz hat gar nichts mit Wissen zu tun. Einer, der nicht ein einziges Buch liest, kann trotzdem hochintelligent sein, wenn er sich bewusst ist, was in der Welt vor sich geht, und den eigenen Gedankenabläufen und Gefühlen gegenüber äußerst sensibel ist.