Wenn wir den Gedanken aufgeben, die verschiedenen Widersprüche integrieren zu wollen, sehen wir uns dennoch vor die Frage gestellt, wer denn der Urheber dieser Integration ist. Wer ist es, der die widersprüchlichen Triebe, Wünsche, Forderungen, dieser gegensätzlichen Elemente vereinigen und ausgleichen will? Wer ist das? Bei den meisten von uns ist es das Denken.
Das Denken bemerkt diese Widersprüche und sagt: „Man muss sie vereinigen“, „Ich muss in all diesen Bereichen irgendwie den harmonischen Ausgleich schaffen“ – und es sieht so aus, als stünde uns nur das Denken zu Gebote. Dieses sagt sich: „Vielleicht kann ich alle diese Widersprüche, Kämpfe und Schmerzen, die ich sehe, zu einer großen Harmonie, einer großen Stille bringen.“ Aber das Denken selbst hat diese Widersprüche doch geschaffen.
Denken, diese Reaktion der Erinnerung und des angesammelten Wissens, dieses Denken ist ein Bruchstück. Das Denken ist immer bruchstückhaft, denn es ist das Resultat der Vergangenheit, und die Vergangenheit ist ein Bruchstück der gesamten Zeit. Der Gedanke an morgen, verursacht die Spaltung zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. Das Denken, wie immer es beschaffen ist, muss daher immer bruchstückhaft sein und eine Spaltung herbeiführen. Offensichtlich ist das Denken der „Beobachter“, der feststellt, dass ich diese verschiedenen widersprüchlichen Dinge in mir habe und nicht-bruchstückhaft handeln muss, um ganzheitlich zu leben. Daher ist es gerade der „Beobachter“, der die Zersplitterung verursacht.