Sklaven des Denkens

Sklaven des Denkens

Unser Hauptproblem ist dies: Kann man in seinem Leben eine Wandlung herbeiführen, so dass man beim Verlassen dieses Vortrag-Saales ein neuer Mensch ist, unschuldig, frisch, klar, unberührt von der Befleckung der Zeit? Nicht als eine Idee, nicht als eine Hoffnung, nicht als Ideologie, sondern in Wirklichkeit. All dies steckt im Wort „Änderung“, „Wandlung“ Es handelt sich nicht bloß um eine ökonomische, soziale Revolution, die letztlich nirgends hinführt – wir hatten kommunistische Revolutionen und verschiedene andere, sie kehren zu den gleichen alten Strukturen zurück.

Und man fragt sich, ob Wandlung von den Umständen abhängt, vom Druck der Gesellschaft, von der Zeit und der Kultur, oder ob es Wandlung geben kann ohne Zwang und ohne „Motiv“. Das ist offensichtlich die einzige echte Wandlung, und das heißt, dass man sich mit der ganzen Frage der Motive auseinandersetzen muss. Um es sehr einfach auszudrücken: Kann man der Vergangenheit sterben? Ist der Geist unschuldig und verletzlich genug?

Ich weiß nicht, ob Sie jemals versucht haben, einem bestimmten Genuss zu sterben, ihm einfach ohne Argumente ein Ende zu setzen, ohne ihn zu bekämpfen, ohne ihm Widerstand zu leisten, einfach zu sagen: „Es ist vorbei“. Haben Sie es je versucht? Wir wollen dem Kummer sterben, aber nie irgendeinem Vergnügen, einer Freude – aber Kummer und Freude gehen Hand in Hand.

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Sklaven des Denkens
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