Der Segen der Meditation

Der Segen der Meditation

Wir müssen das, was ist, richtig in die Hand nehmen und ansehen, und das geht nicht. Sie können nicht eng und unmittelbar damit in Berührung sein, wenn Sie ein Ideal haben, oder wenn Sie meinen, dies muss sich zu jenem verändern, oder wenn Sie es auf eine Änderung abgesehen haben. Wenn Sie aber imstande sind, die Dinge anzusehen, wie sie sind, dann werden Sie auf eine ganz andere Art von Veränderung stoßen, und das wollen wir jetzt untersuchen.

Bitte, folgen Sie dem ein wenig! Es sieht vielleicht kompliziert aus, ist es aber nicht, wenn Sie still zuhören. Es gibt den Beobachter und den Gegenstand der Beobachtung, und die beiden sind gespalten. Diese Spaltung, diese Trennungswand ist das Wort, das Bild, die Erinnerung, der Raum, in dem der ganze Konflikt sich abspielt, und dieser Raum ist das Ego, das »Ich«, diese Anhäufung von Worten, Erinnerungen von tausend Gestern, und daher gibt es keine unmittelbare Berührung mit dem, was ist. Entweder man verurteilt das, was ist, rationalisiert, akzeptiert oder rechtfertigt es, und da dies alles Verbalisierung bedeutet, gibt es keine direkte Berührung und daher kein Verständnis und folglich auch keine Lösung dessen, was ist.

Sehen Sie, da ist der Neid – Neid besteht im messenden Vergleichen -, und wir sind so konditioniert, dass wir ihn akzeptieren. Einer ist klug, intelligent, erfolgreich, und der andere nicht. Von Kindheit an ist man dazu erzogen worden, zu messen, zu vergleichen, und so entsteht der Neid. Aber man nimmt den Neid objektiv als etwas Äußerliches wahr, während der Beobachter selbst dieser Neid ist. Es gibt keine wirkliche Spaltung zwischen dem Beobachter und dem Beobachteten. Der Beobachter erkennt also, dass er den Neid gar nicht abschaffen kann; er sieht deutlich, dass alles, was er dagegen tun kann, immer noch Neid ist, denn er ist Ursache und Wirkung zugleich.

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