Und ohne den Beobachter zu sehen, das heißt also ohne die Vergangenheit, ohne die Erinnerung, ohne all die gesammelten Hoffnungen und Ängste, die Freude und den Genuss, den Kummer und die Verzweiflung – auf solche Weise zu sehen, ist der Anfang der Liebe.
Es wäre für mich interessant zu erfahren, warum die meisten von Ihnen hier sind. Vielleicht sind Sie aus Neugier gekommen, oder Sie haben den echten Wunsch zu hören, was ein Mann aus dem Osten zu sagen hat. Zunächst muss klargestellt werden, dass der Sprecher in keiner Weise Indien, indisches Denken, indische Philosophie oder den »geheimnisvollen Orient« repräsentiert.
Ich meine, es ist wichtig, dass wir eine gewisse Kommunikation zwischen uns herstellen. Heutzutage wird viel von Kommunikation geredet; und man macht viel Aufhebens davon. Es ist sicher eine einfache Sache, sich mit einem anderen zu verständigen, in Kommunikation zu treten. Das Schwierige ist nur, dass leider jeder von uns das Gesagte übersetzt, vergleicht, beurteilt – wir hören nicht einmal zu! Wenn wir jedoch aufmerksam und ernsthaft zuhören, dann ist Kommunikation leicht.
Es braucht nur einer etwas zu sagen, und sei es noch so merkwürdig, und wenn Sie überhaupt den ernsten Wunsch haben zu erfahren, dann hören Sie mit Sorgfalt und Aufmerksamkeit zu, mit einer gewissen Zuneigung, nicht nur mit dem kritischen Verstand – der natürlich auch dazugehört –, sondern man geht dem Gesagten in jeder Einzelheit nach. Wer auf diese Weise untersuchen und aufmerksam zuhören will, muss frei sein – frei vom Image, der Tradition, dem Ruf, den der Sprecher unglücklicherweise hat, so dass Sie in der Lage sind, direkt und unmittelbar zuzuhören, um zu verstehen. Wenn Sie jedoch bestimmten Denkgeleisen, bestimmten gewohnheitsmässigen Tendenzen, Schlüssen und Vorurteilen folgen wollen, dann ist es mit der Kommunikation natürlich aus.