FRAGE: Man fühlt sich unzulänglich.
KRISHNAMURTI: Greifen wir das auf – wenn Sie sich unzulänglich fühlen, vergleichen Sie. Aber woher wissen Sie, dass Sie unzulänglich sind, wenn Sie nicht vergleichen? Überlegen Sie das einmal. Vergleichen wir, weil wir unzulänglich sind? Vergleichen wir, weil es ein Teil unserer Konditionierung ist? Jede Zeitung sagt Ihnen, dieser oder jener Soundso ist mächtig und Sie sind nichts. Daher nehmen wir den Vergleich als die Norm, als den unvermeidlichen Daseinsprozeß hin. Ich tue das nicht. Warum soll ich Vergleiche ziehen? Wenn ich das nicht tue, bin ich dann ein Niemand? Ich vergleiche nur mit etwas Höherem und fühle mich deshalb unterlegen. Und wenn ich keinen Vergleich ziehe, bin ich …
FRAGE: Einmalig?
KRISHNAMURTI: Nein, mit Einmaligkeit hat das nichts zu tun. Woher weiß ich, dass ich einmalig bin? Weil ich mich mit den Leuten verglichen habe, die es nicht sind?
Sehen Sie, ich vergleiche zwei Sorten Tuch, wenn ich einen Mantel kaufe. Schwarz und weiß, ich vergleiche beides. Ich vergleiche dieses Land und sage: »Es ist sehr heiß hier»; aber ich kann das auch sagen, ohne zu vergleichen. Wenn ich dieses Land mit einem kühleren vergleiche, leiste ich der Hitze Widerstand, und dann wird sie unerträglich. Kann man den Vergleich ausschalten, psychisch, in Bezug auf »großes« Haus, »kleines« Haus, »größerer« Teppich … ?