Daher bringt das Denken die Angst hervor – das Denken, dass ich vielleicht nichts tauge und nicht erfolgreich bin, der Gedanke, nicht geliebt und völlig allein zu sein, der Gedanke, dass eine schändliche Tat, die ich begangen habe, ans Licht kommt, der Gedanke, etwas zu verlieren, was mir kostbar und teuer ist. Im Gefolge des Denkens sind Reue und Verzweiflung. Das Denken ist die Quelle der Angst, aber gleichzeitig auch der Lust.
Der Gedanke an etwas, das einem Freude gemacht hat, gibt dieser Freude Nahrung und Substanz. Wenn Sie den Sonnenuntergang eines Abends oder das Licht über den Bergen am frühen Morgen betrachten und diese ganze Schönheit und Lieblichkeit in sich aufnehmen, dann gibt es im Augenblick der Wahrnehmung keinen Gedanken, nur ein vollständiges Innen sein all dessen, was Sie umgibt.
Wenn Sie aber anfangen, darüber nachzudenken, in Gedanken dahin zurückgehen und sich sagen, ich muss noch mehr von dieser Freude haben, ihre Schönheit wieder einfangen, dann setzt dieses Nachdenken die Freude fort. Das Denken erzeugt also sowohl Lust als auch Angst. Diese psychische Tatsache liegt auf der Hand, und wir nehmen sie intellektuell zur Kenntnis, aber das hat keinen Wert, weil die Lust den Samen der Angst in sich trägt; daher ist Lust, Angst.
Bitte, beobachten Sie dies sehr sorgfältig! Wir meinen damit nicht, dass Sie sich Freude versagen sollen. Alle Religionen auf der ganzen Welt haben Freude und Genuss – sexueller oder anderer Art – verurteilt. Das tun wir nicht! Ein religiöser Mensch verleugnet und unterdrückt nicht, sondern er lernt und beobachtet.