Der Zweck dieser Zusammenkünfte ist es doch, tief in unser Inneres einzudringen und uns selbst zu entdecken, und nicht, uns sagen zu lassen, was wir tun und denken sollen ( das wäre zu unreif und kindisch) oder eine neue Autorität aufzustellen, einen neuen Guru und derlei absurdes Zeug. Selbstentdeckung heißt nicht zu fragen: »Wer bin ich?«, sondern sich wirklich zu beobachten, wie man sein Gesicht im Spiegel betrachten würde, wie man sich gebärdet, welche Worte man gebraucht, wie man einen Baum, einen Vogel oder eine ziehende Wolke beobachtet, die Ehefrau, den Ehemann oder einen Nachbarn. Durch Beobachtung beginnt man sich selbst zu entdecken, denn man ist nie statisch.
Es gibt im Inneren nichts Beständiges, obwohl die Theologen und die anderen »gottesfürchtigen« Leute behaupten, dass es ein konstantes Wesen gebe. Aber das ist wieder nur eine Theorie, eine Idee. Dann lassen Sie uns fröhlich und frei untersuchen, ob der Geist – dieser menschliche Geist, der seit Millionen von Jahren existiert und durch tausend Erfahrungen so stark konditioniert ist, der so viele Ideen und Ideologien in sich aufgenommen hat – ob solch ein Geist in sich gehen und herausfinden kann, ob er sich ganz und gar von der Gewalt befreien kann.
Nähern wir uns dem Problem von einer anderen Seite. Solange es Angst gibt, muss es Gewalt, Aggression, Hass und Zorn geben. Die meisten Menschen haben Angst, nicht nur in Bezug auf die Aussenwelt, sondern auch vor innerlichen Geschehen. Zwar sind das Außen und das Innen nicht von einander getrennt, sie sind in Wirklichkeit eine Bewegung. Wenn wir also das Innere verstehen – seine Anlage, sein Wesen und die ganze Struktur der Angst –, dann können wir vielleicht eine neue Gesellschaft errichten, eine neue Kultur, denn die gegenwärtige Gesellschaft ist korrupt und ihre Moral ist unsittlich.