Denken = Ursache der Angst

Denken ist die Ursache von Angst

Warum gibt es diese dauernde Anstrengung vom Seienden zu dem hin, was sein sollte? Und ist es möglich, dieses, was sein sollte, das Ideal, das die Zukunft ist, und das Gewesene, die Vergangenheit, aus der sich die Zukunft bildet, vollkommen loszuwerden? Gibt es überhaupt einen Beobachter, oder ist es nur das Denken, das sich in den Beobachter und das Beobachtete spaltet? Sie können dies betrachten und es entweder übergehen, oder Sie können sich eingehend damit befassen, denn solange es einen Beobachter gibt, muss es Spaltung und daher Konflikt geben. Der Beobachter ist immer das Alte, nie das Neue.

Das Beobachtete ist vielleicht neu, aber der Beobachter übersetzt es immer in das Alte, in die Vergangenheit, also kann das Denken nie neu und deshalb nie frei sein. Das Denken ist immer alt; wenn Sie also das Denken verehren, dann verehren Sie etwas Totes. Das Denken ist wie die Kinder unfruchtbarer Frauen. Und wir, die wir große Denker sein sollen, leben in Wirklichkeit von der Vergangenheit, und deshalb sind wir tote Menschen.

Das Denken hat also Lust und Angst geschaffen, die Gewalt hervorbringt, und es stellt sich das Problem: Es gibt die Angst, und es gibt die Gewalt, und Worte oder Beschreibungen setzen ihnen kein Ende. Ich sehe sehr klar, wie das Denken diese Angst erzeugt hat – ich habe Angst, etwas zu verlieren, was mir sehr kostbar ist: Das ist der Gedanke, der diese Angst hervorgebracht hat.

Wenn das Denken sich selbst unterdrückt und sagt: »Ich denke nicht daran«, ist die Angst trotzdem da. Wenn ich versuche, davor zu fliehen, wenn ich sie annehme oder verleugne, so habe ich dennoch Angst. Wie lautet dann die nächste Frage? Die Angst ist vorhanden, und das Denken kann man nicht unterdrücken – das wäre eine extreme Art von Neurose.

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