Das Denken ist also die Reaktion der Gehirnzellen, die ein Wissen aufgrund von Erfahrung angehäuft haben, und da das Denken Angst erzeugt, hat es sich gespalten und den Denker vom Denken getrennt. Der Denker sagt: »Ich habe Angst.« Der Denker, das »Ich«, ist getrennt von dem, wovor er Angst hat, von der Angst selbst. Also ist Dualität da und eine Spaltung – der Denker und das Gedachte, der Beobachter und das Beobachtete, der Erfahrende und das Erfahrene.
Diese Dualität oder Spaltung, diese Trennung ist die Ursache der Anstrengung, die Quelle, der jede Anstrengung entspringt. Abgesehen von der offensichtlichen Dualität von Mann und Frau, schwarz und weiß, gibt es auch eine innere psychische Dualität als Beobachter und beobachtetes Ding, als Erfahrend, und Erfahrenes.
In dieser Spaltung, zu der Zeit und Raum gehören, liegt der ganze Vorgang des Konflikts. Sie können es an sich selbst beobachten. Sie sind gewalttätig, das ist eine Tatsache, und Sie haben außerdem das ideologische Konzept der Gewaltlosigkeit, und das ergibt einen Dualismus. Der Beobachter sagt: »Ich muss gewaltlos werden«, und der Versuch, gewaltlos zu werden, ist bereits der Konflikt, und dieser ist eine Verschwendung von Energie. Wenn der Beobachter dagegen dieser Gewalt völlig bewusst ist – ohne den ideologischen Begriff der Gewaltlosigkeit –, dann kann er unmittelbar damit fertig werden.
Man muss daher diesen dualistischen Vorgang in sich selbst beobachten. Diese Spaltung von Ich und Nicht-Ich, vom Beobachter und dem Beobachteten hat diese Spaltung herbeigeführt. Es ist das Denken, das mit dem Bestehenden unzufrieden ist und nur das gelten lassen will, was sein sollte; es ist das Denken, das eine Erfahrung als Lust genossen hat und mehr davon haben will. In jedem von uns steckt dieser dualistische, widersprüchliche Vorgang, und er ist eine Verschwendung von Energie. So fragt man sich, warum gibt es diese Spaltung?