Die Tradition sagt, dass man all dies auf sich nehmen muss, um das zu finden, was man finden will.
Die Tradition sagt auch, du sollst keinen Sex haben sollst, sollst diese Welt nicht beachten, so wie alle Heiligen, die mehr oder weniger neurotisch sind, es immer gesagt haben.
Wenn man deutlich sieht, was alles mit diesen Verhaltensregeln verbunden ist, nicht nur als verbale und intellektuelle Vorstellung, sondern in seiner tatsächlichen Konsequenz – und man kann es nur sehen, wenn man sich nicht darauf einlässt und es objektiv betrachten kann – dann löst man sich von diesen Ideen.
Man muss das falsche Denken und Handeln vollständig ablegen, ein für alle Mal, denn nur dann wird der Geist frei und seiner eigenen Erkenntniskraft bewusst bewusst und ist nicht mehr anfällig für Illusionen.
Um im tiefsten Sinne des Wortes zu meditieren, muss man rechtschaffen, moralisch sein; gemeint ist nicht die Moral gemäss einer Vorgabe, einer formellen Praxis oder sozialen Ordnung, sondern die Moral, die sich ganz natürlich, unvermeidlich und sanft einstellt, wenn man anfängt, sich selbst zu verstehen, wenn man sich seiner Gedanken, seiner Gefühle, seiner Aktivitäten, seiner Begierden, seiner Ambitionen und so weiter bewusst ist – bewusst, ohne irgendeine Wahl zu treffen, nur beobachtend.
Aus dieser Beobachtung heraus entsteht rechtes Handeln, das nichts mit Konformität oder Handeln nach einem Ideal zu tun hat.
Wenn man alle Systeme, alle Methoden, alle Versprechungen sieht und sie objektiv betrachtet hat, ohne sie zu mögen oder abzulehnen, dann kann man sie ganz und gar aufgeben, so dass der Geist frei von der Vergangenheit ist.
Erst dann kann man herausfinden, was Meditation ist.
Ohne ein echtes Fundament kann man mit Meditation herumspielen, aber das hat keine Bedeutung.