Wenn es keine Widersprüche gibt, hat man die ausserordentliche Energie, um sich zu verwandeln.
Es stellt sich die Frage: Wie ist es möglich, ohne Widerspruch zwischen dem „Beobachter“ und dem „Beobachteten“, dem „Erfahrenden“ und der „Erfahrung“, zwischen Liebe und Hass zu sein?
Wie ist es möglich, ohne diese Dualitäten zu leben?
Es ist möglich, wenn man nur die aktuellen Fakten beobachtet – die Tatsachen, dass man hasst, gewalttätig ist – und nicht die Idee vom Gegenteil davon.
Hat man Angst, will man das Gegenteil erzeugen: Mut. Doch das ist ein Akt von Widerstand, Widerspruch. Und dies bedeutet Anstrengung und Belastung.
Aber wenn man die Angst vollständig durchdringt und sich nicht in das Gegenteil flüchtet, wenn man der Angst seine ganze Aufmerksamkeit schenkt, dann hört sie nicht nur psychologisch auf, sondern man hat auch die Energie, die man braucht, um ihr zu begegnen.
Die Traditionalisten sagen: «Um diese Energie zu haben, sollst du nicht sexuell sein, nicht weltlich. Du sollst dich konzentrieren; deinen Geist auf Gott richten, der Welt den Rücken kehren, dich nicht in Versuchung führen lassen“ All dies, um diese Energie zu haben.
Aber man ist immer noch ein menschliches Wesen voller Begierden, das innerlich vor sexuellen, biologischen Trieben brennt, das dies und jenes tun will, kontrolliert und forciert mit allem Drum und Dran – und damit seine Energie verschwendet.
Aber wenn man mit den Fakten lebt und mit nichts anderem – wenn man im Moment der Wut präsent ist und nicht damit beschäftigt, die Wut loszuwerden – wenn man sich der Wut stellt, in sie eindringt und ihr volle Aufmerksamkeit schenkt – dann wird man sehen, dass man diese Energie in Hülle und Fülle hast.
Es ist diese Energie, die den Verstand klar und das Herz offen hält, so dass Liebe im Überfluss vorhanden ist – nicht Ideen, nicht Gefühle.